Umweltschutz und Landwirtschaft

Alle reden von Insektenschutz, Blühwiesen, und den pflegeleichten "Gärten des Grauens" in unseren Städten. Jürgen Becker Während unsere Arbeitsgruppe ihre Aktivitäten bisher auf das private Umfeld konzentriert (z.B. mit dem Wettbewerb "Hennef summt" und der Suche nach den insektenfreundlichsten Gärten), arbeiten andere mit ganz anderen Größenordnungen. Die Hennefer Landwirte Jürgen Becker (hier im DLS-Interview) und Bernd Dornbusch-Becker bewirtschaften ca. 250 ha Ackerland. Seit dem Jahr 2006 gehört der Betrieb zum Demeter-Verband. Schon seit Anfang der 90er liefert er sämtliches Getreide für die Brote und Backwaren der DLS Vollkorn-Mühlenbäckerei. Die Felder sind von breiten Ackerrandstreifen umgeben, einige auch von besonders insektenfreundlichen Blühstreifen. Statt bis auf wenige cm an die geteerte Straße zu pflügen, stehen hier sechs Meter für Wildpflanzen und Insekten zur Verfügung. Das sind rasch 5 - 10 % der Anbaufläche, oder 15.000 qm an einem 19 ha großen Acker. Natürlich wird auf der gesamten Fläche biologisch angebaut, Glyphosat und Bienensterben sind auf diesen Äckern kein Thema. Wie das praktisch aussieht, kann sich jeder auf den Feldern um den Hof in Hennef-Theishohn anschauen. Die Flächen sind gerade in der Umstellung von der konventionellen auf biologische Landwirtschaft. Im Sommer waren die Blühstreifen voll mit unterschiedlichsten Blumen und Kräutern, im Winter sieht es natürlich auch hier etwas grauer aus. Eingesäät wurde die Fläche in Theishohn mit der Saatmischung Viterra Bodengare Öko, einer Zwischenfrucht zur Bodenverbesserung (40% Sommerwicke, 28% Sommerfuttererbse, 22% Blaue Bitterlupine, 7% Alexandrinerklee, 2% Phacelia, 1% Sonnenblume). Auf dem Randstreifen wachsen Sonnen- und Mohnblumen neben vielen anderen Wildkräutern. In den kommenden Jahren wird mit einer weiter wachsenden biologischen Vielfalt gerechnet. Dafür sorgt auch Valentin Becker, der den Hof nun in dritter Generation als Ökolandwirt mit bewirtschaftet. Auch Nachfolgerprobleme gibt es hier offensichtlich nicht.

Effektiver Naturschutz geht nur mit den Landwirten. Familie Becker zeigt, wie Ökonomie und Ökologie hand-in-hand gehen können.

 

zur Hauptseite der AG blueHen

kjo

Hinweis:

Es gibt ein Update der Aktivitäten aus der AG Klimaschutz, zu finden hier.

Buchtipp: FAIRONOMICS
ist ein neues Buch von Autoren und Projektmacher Ilona Koglin und Marek Rohde.
In diesem Buch gehen sie die Frage nach „Ist es möglich, die Welt fairer und ökologischer zu machen und dabei gleichzeitig auch noch ein gutes Leben zu führen?“, und kommen zum Schluss zur Antwort „Ja“.
Diese Buch gibt Ratschläge, wie wir unsere Unternehmen, Organisationen und Initiativen gestalten müssten, sodass einen öko-soziale Wirtschaft entsteht, als „Faironomics“.

https://www.faironomics.de/

Fairtrade Town Hennef - Rückblick 2019
Fairtrade International hatte Kaffee im Fokus für 2019. Der Arbeitskreis Fairer Handel der lokalen Agenda21 Hennef hatte das Thema Fairer Kaffee schon früh im Visier. Am 29. März gab es in den Meys Fabrik die Veranstaltung „Äthiopien, mehr als Kaffee“, in Zusammenarbeit mit Oikocredit Westdeutscher Förderkreis e.V. und Unterstützung von Roha Café Bonn, MUKA Travel und der BAM in Hennef.
Vor der Veranstaltung konnte man an einer äthiopischen Kaffeezeremonie teilnehmen, nachher erklärt von Annette Flinterman, Leiterin des AK Fairer Handel in Hennef. Das Bedeutung des Themas fair/nachhaltig Investieren wurde noch klarer, als Ana-Lucia Montes von Oikocredit Informationen über die Arbeit von Oikocredit und Projekten in Ostafrika gab. Zum Schluss hat Katherina Ley von MUKA Travel, Reisespezialistin für Äthiopien, gezeigt, wie man durch faires Reisen die lokale Bevölkerung unterstützen kann.
Dieses Jahr, am 23. September, gab es zum zweiten Mal während der Fairen Woche zum Thema Faire Mode den Film The True Cost, organisiert vom Arbeitskreis Fairer Handel und dem Umweltamt der Stadt Hennef. Erklärt wurde, wie es sein kann, dass Kleidung bei uns so wenig kostet. Der Amerikaner Andrew Morgan reiste um die Welt, besuchte Arbeiterinnen in Kambodscha und Bangladesch, Baumwoll-Farmer in Texas und Mode-Wochen in Metropolen, um die wahre Geschichte hinter den niedrigen Preisen zu erfahren.
Für Sankt Martin gab es wieder Fairtrade zertifizierte Leinenbeutel, mit finanzieller Unterstützung des AK Fairer Handel. Dieses Mal gingen die Taschen an den Heimat- und Verschönerungsverein Allner e.V. und den Bürgerverein Westerhausen.
Zum Jahresabschluss gab es einen Fairtrade Weihnachtsverkauf und Kaffee-Verkostung am 5. Dezember im Rathaus, dank Unterstützung der Kolping Familie und Produkten unter Kommission des Eine Welt Marktes aus Siegburg. Besucher konnten Fairtrade Tatico Kaffee aus Mexico und Fairtrade Schokolade gegen eine Spende probieren. Zum Verkauf standen mehrere Fairtrade Kaffeesorten, Kaffeelikör, Pralinen, aber auch Kaffeeblüten- und Orangenblüten-Honig.

Wertvoller Lebensraum für Tiere: Tot- (Lebend-)holz im Garten

Wer einmal ein unbeabsichtigt liegen gebliebenes Stück Holz nach einiger Zeit vom Boden aufhebt, wird erstaunt sein, welches Leben sich hier inzwischen eingefunden hat! Totes Holz im Garten ist ein besonders wertvoller Lebensraum für viele Insekten. So ernähren sich z.B. Käfer wie der gefährdete Nashornkäfer bzw. ihre Larven von zerfallendem Altholz. Hautflügler (u.a. Bienen und Wespen) legen ihre Eier in Holzgängen ab, die von anderen Insekten vorgebohrt wurden. Dazu gehören auch einige der Solitärwespen, die von Schadinsekten im Garten leben. Viele von oder in totem Holz lebende Tiere tragen aufgrund ihrer räuberischen Lebensweise zur Regulation des biologischen Gleichgewichts in Gärten und Parks bei. Auch so wichtige Blattlausvertilger wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Ohrwürmer gehören dazu. Totes, vermoderndes Holz ist zudem ein wichtiges Glied im Stoffkreislauf der Natur. Werden Holzabfälle, die beim Gehölzschnitt gewonnen werden, zu Reisighaufen aufgeschichtet, entwickeln sich auch Lebensräume für viele Singvögel und Säugetiere. Zaunkönig oder Rotkehlchen nutzen Reisighaufen gerne als Versteck und Brutplatz. Spitzmäuse, Igel, Mauswiesel, Erdkröte oder Zauneidechse finden in einem Holzhaufen einen optimalen Überwinterungsplatz und Unterschlupf.

Anlage von Reisig- und Totholzhaufen: So gut wie in jedem Garten lässt sich an geeigneter Stelle Holz zu einem Reisig- oder Totholzhaufen aufschichten. Auch Laub, Wurzeln, Baumstubben oder Aststücke können mit verwertet werden. Mit Rank- oder Kletterpflanzen bepflanzt wirkt solch ein Reisighaufen keineswegs störend. Ästhetisch ansprechend wirken auch Reisighaufen, die heckenartig angelegt und mit eingeschlagenen Pfählen und Flechtwerk aus Zweigen eingefasst werden. Zum Schutz vor Katzen kann man den Reisighaufen mit vier Pfählen und Maschendraht abdecken.

Abgestorbene Bäume erhalten? Vor dem Fällen abgestorbener Bäume sollte nach Möglichkeit ihre Verwendung für den Artenschutz geprüft werden. Im absterbenden Holz können viele Höhlenbrüter wie Eulen, Baumläufer, Spechte oder Kleiber ihre Nisthöhlen bauen. Auch Fledermäuse suchen Baumhöhlen als Unterschlupf auf, und Hummeln legen dort bevorzugt ihre Nester an. Wenn eine Gefährdung durch herabstürzende Äste zu befürchten ist, sollten Sie zumindest den Baumstumpf mit einigen Ästen stehen lassen. Mit Waldreben (Clematis) oder Efeu bepflanzt kann ein abgestorbener Baumstamm sehr dekorativ aussehen. Nützliche Tipps zum Thema finden Sie hier!

 

zur Hauptseite der AG blueHen

rju