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AG Klimaschutz beim Hanfer Bauern
Auf Einladung des Hanfer Bauern Bernd Schmitz traf sich die Arbeitsgruppe Klimaschutz der Lokalen Agenda21 am 13.08.2020 vor Ort in Hanf. Mit dabei waren Presse und ARD Morgenmagazin.
Hauptthema: die Dürre.
Nach dem Erklimmen einer kleinen Anhöhe bot sich der Arbeitsgruppe ein wunderschöner Blick über das Hanftal und darüber hinaus. Bernd Schmitz erläuterte, dass der Boden bereits in wenigen Zentimetern Tiefe sehr trocken ist. Das führt zu wenig Wiese und damit u. a. zu hungrigen Kühen. Darüber hinaus sind neben den Fichten mittlerweile auch Laubbäume wie die Buchen von der Dürre betroffen. Bernd Schmitz zeigte auf einige Beispiele in der näheren Umgebung.
Was kann man tun? Mehr Bewässerung der Felder mit Trinkwasser kann zu Problemen an anderer Stelle führen. Den Wald zu bewässern ist auch keine Option. Zwischen den Teilnehmern kam es zu einer Diskussion, ob bei Starkregenereignissen evtl. Rückhaltebecken helfen könnten, damit das Wasser nicht auf einen Schlag als Oberflächenwasser in Bächen und Flüssen verlorengeht, sondern nach und nach ggf. über die Felder abgegeben werden kann. Am Ende der Diskussion blieb offen, ob dies wirklich ein möglicher Lösungsansatz sein könnte. Ein Grundsatzproblem bleibt nämlich: lt. Bernd sind in den letzten Jahren statt den üblichen ca. 800l/qm pro Jahr in Hennef nur ca. die Hälfte herabgeregnet.
Nach dem Abstieg von der Anhöhe gab es bei einem frischen Glas Wasser einige weitere Punkte, u. a.
- die Fahrradschleichwege-Karte auf der Web-Seite agenda21-hennef.de ist schon jetzt ein Erfolg und hatte schon über 900 Aufrufe
Die Touren und wie es weitergeht:
- Sportschule und Abtshof werden wir 2021 nachholen, aber an zwei getrennten Termin, damit wir im Nachgang noch Zeit für unsere AG haben.
- Am 08.10.20, um 16:00 bis 18:00 Uhr findet die Tour, Holzhackschnitzelanlage (Baubetriebshof) und Abwasserwerk statt. Zu dieser Tour sind auch Bürger*innen und Externe eingeladen.
- Gut wäre, wenn wir für das nächste Jahr einen Flyer mit unseren Themen und Terminen entwickeln würden
-- Interesse an einem Wasserthema besteht (hier muss abgeklärt werden, ob unsere AG Klimaschutz oder die AG Trinkbrunnen das Thema aufgreift)
-- Schottergärten werden von der AG Hennef BlueHen behandelt.
Vielen Dank an Bernd Schmitz für die Gastfreundschaft!
Und hier noch der Link zum Beitrag im Morgenmagazin.
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Gespräch mit Herrn Gockel-Böhner
Am 17. April gegen 10 Uhr haben sich meine Frau und ich mit Herrn Gockel-Böhner (Dipl. Ing. agr.) an einer von ihm bewirtschafteten und rund 2 ha großen Fläche getroffen. Wir haben uns über seine Erfahrungen mit insektenfreundlichen Blühflächen unterhalten.
Der Bereich auf der betrachteten Fläche besteht aus lockerem, fruchtbarem Boden (Lehm). Es gibt drei Abschnitte: Der erste ist wie alle anderen auch ungedüngt und wurde im vergangenen Jahr mit einer Samenmischung von Rieger-Hofmann eingesät. Eine Mahd wurde Mitte März 2020 durchgeführt.
Der zweite Abschnitt wurde vor 10 Jahren mit einer Samenmischung (Agrar Umwelt Mischung (AUM)) bestellt. Eine Mahd wurde im August durchgeführt.
Der dritte Teil wurde wie der erste Teil mit einer Rieger-Hofmann Samenmischung versehen, wobei hiervon eine Hälfte jedoch gar nicht gemäht wurde. Diese Hälfte wurde „natur -belassen“, d.h. auch die Halme der größeren Pflanzen wie Sonnenblumen, etc. wurden einfach stehen gelassen. Herr Gockel-Böhner erklärte auch den Grund: durch das Stehenlassen der Halme haben die Insekten gute Fortpflanzungsmöglichkeiten. Sie legen ihre Eier in den Halmen ab – wie dies auch die Insektenhotels nachahmen - wodurch sich die Population erfolgreich entwickeln kann.Wiederholtes Mähen während einer Wachstums-Generation sei also dem Erhalt oder gar der weiteren Entwicklung der Population nicht zuträglich.
Üblicherweise wird aber auch auf der übrigen Fläche das Schnittgut gehäckselt und wieder auf der Fläche verteilt. In den kommenden Jahren jedoch denke Herr Gockel-Böhner auch an das Beweiden durch Schafe. Damit gehe dem Boden die natürliche Düngung nicht verloren. Herr Gockel-Böhner verwies in dem Gespräch mehrmals auf die Bedeutung der Umgebung einer Blühfläche hin. Die Anlage von schmalen Blühstreifen entlang von Straßen - evtl. stark befahrener - ohne Verbindung zu anderen geeigneten Biotopen sah er als nicht zielführend an. Hecken, Gebüschen und Grundstücken mit Baumbestand als Nachbargrundstücke zu Blühwiesen komme hingegen eine entscheidende Bedeutung zu.
Bei genauerem Hinsehen auch auf den Boden konnten verschiedene Insekten erkannt werden. Neben verschiedenen Wildbienenarten und Hummeln auf den Blüten tummelten sich u.a. auch Wanzen am Boden. Von der Vielfalt verschiedener Gräser und für Insekten geeigneter Blühpflanzen (keine gefüllten Blüten !) möchten wir heute nicht berichten. Aber sehen Sie auf die Fotos: können Sie alle verschiedenen Pflanzen identifizieren? Eine große Vielfalt ist erkennbar.
Wir danken Herrn Gockel-Böhner für das konstruktive Gespräch. Er war unseren Fragen gegenüber sehr aufgeschlossen und erwähnte auch seine vielfältigen Kontakte zu U mweltorganisationen und Institutionen, die sich mit Fragen der Biodiversität und den Zusammenhängen in der Natur wissenschaftlich auseinandersetzen.
Das Gespräch führten:
Günter und Barbara Wagner
Fotos: Stefan Gockel-Böhner
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Verzeichnis der meist benutzten Label im Tierwohl-Bereich
In den letzten Jahren ist das Thema „Tierwohl“ für Konsumenten immer wichtiger geworden. Dies umfasst u. a. Eier und geht weiter über Haltungsbedingungen bis hin zu Transport und Schlachtung.
Der Begriff „Tierwohl“ ist in Deutschland nicht geschützt und auch nicht gerichtlich definiert, was es für Konsumenten nicht einfacher macht, die Vielfalt an unterschiedlichen Bezeichnungen zu verstehen.
Erst im Februar 2019 wurde ein neues staatliches Tierwohllabel von der Agrarministerin der Öffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus gibt es mehrere Tierwohlkennzeichnungen privater Organisationen.
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Mitgliederversammlung „Agenda 21 der Stadt Hennef (Sieg) e.V.“
Am Donnerstag, den 23.01.2020, fand ab 19:05 Uhr die 10. Mitgliederversammlung des Vereins statt. Nachfolgend finden sich Auszüge aus dem Protokoll der Sitzung:
Berichte:
TOP 4: Rechenschaftsbericht des Vorstands (Vorsitzende, Kassenführerin)
Die Vorsitzende Frau Osterhaus –Ehm berichtet aus dem vergangenem Jahr und fasst die Aktivitäten des Vereins zusammen:
- Jahresthema Mikroplastik (Vortrag, Filmvorführung „A plastic ocean, Antragstellung (siehe TOP 9)
- Sommerfest mit Führung zur Borkenkäferproblematik
- 5 Vorstandssitzungen.
TOP 5: Berichte aus den Arbeitsgruppen
AK Fairer Handel:
Frau Flintermann berichtete aus dem AK Fairer Handel; Rückblick und Vorschau sind als Informationen auf der Internetseite-Arbeitsgruppe Fairer Handel eingestellt.
AG Klimaschutz:
Herr Dr. Sasse fasst die Aktivitäten der Arbeitsgruppe Klimaschutz zusammen:
- Teilnahme an Hennef macht Mobil
- Vortrag von Herrn Limper zu Photovoltaik
- 6 Treffen
- zukünftige mögliche Themenbereiche:
-- Mobilität: Zusammenstellung von Schleichwegen im Stadtgebiet Hennef. (App und pdf. Karten sind auf der Internetseite eingestellt)
-- Bach und Flusspatenschaften (Müllproblematik, freilaufende Hunde, Verhalten bei Niedrigwasser)
-- Geothermie hier: Grundwasserproblematik
-- Grünflächenmanagement der Stadt Hennef (Begrünung Innenstadt, Fassaden)
-- Umsteigen aufs Fahrrad.
AG Blühendes Hennef:
Herr Prof. Jonas stellt die Schwerpunkte für das laufende Jahr vor:
- Vorbereitung einer Pflanzentauschbörse
- Thema Landwirtschaft und Blühstreifen
- Teilnahme am Markt der Möglichkeiten
Schwerpunkt im letzten Jahr war der Wettbewerb „Blühendes Hennef“. Alle Informationen werden immer aktuell auf der Internetseite Arbeitsgruppe BlüHen eingestellt.
TOP 9: Jahresthema 2020
Frau Osterhaus-Ehm erläutert den Vorschlag des Vorstandes „Trinkwasserzugang im öffentlichen Raum“.
Frau Akstinat schlägt vor, sich dem Thema „Verschmutzung durch Zigarettenkippen“ zukünftig ebenfalls zu widmen.
Anschließend wird der Vorschlag des Vorstandes einstimmig angenommen.
Frau Osterhaus-Ehm und Herr Pohl erklären sich bereit, ein Fachgespräch mit den Stadtwerken und /oder Rhenag zu führen, inwieweit der Trinkwasserzugang an öffentlichen Orten realisiert werden kann.
Ideen für Standorte:
Kurpark
Skateranlage
Bahnhof
Hist. Schulhof Westerhausen Friedhöfe
Ideen für Vorgehensweise:
- Aufruf für Freiwillige (Kirchen, Privatleute etc.) die bereit sind, Außenwasserhähne zur Verfügung zu stellen, die dann umgerüstet werden.
- bei der Stadt Köln nachfragen
- Trinkwasserbrunnen 24.de
Ausblick (Stand April 2020): wegen der Pandemie sind die Veranstaltungen in der nahen Zukunft abgesagt, vgl. auch Termine. Wir werden informieren, sobald sich etwas ändert.
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Interview mit Wolfgang Trambacz, Gewinner des Gartenwettbewerbs "Hennef summt" 2019 in der Kategorie Große Gärten
Wolfgang Trambacz ist einer der Gewinner des Gartenwettbewerbes 2019. Sein Garten in Geistingen verströmt das Flair französischer Filme, in denen eine verwitterte Bank unter einem alten Obstbaum sofort dazu einlädt, den lauen Sommerabend bei einem Kaffee, einem Croissant und einer Zeitung zu verbringen. Mit ihm sprach Karl Jonas (Agenda 21, Sprecher der AG blueHen).

blüHen: Hallo Wolfgang, herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Preis beim Gartenwettbewerb 2019. Wann bist du in dieses Haus mit diesem Garten gezogen?
Wir haben vor 25 Jahren das Haus wegen des großen Gartens gekauft. Wir wollten unser eigenes Gemüse und Obst anpflanzen, und unsere Kinder sollten auf jeden Fall mit der Natur aufwachsen.
blüHen: Sah der Garten damals schon in etwa so aus wie jetzt, oder hast du ihn mit der Zeit umgestaltet?
Der Garten bestand damals hauptsächlich aus Rasen. Dazu gab es Obstbäume, von denen einige auch noch stehen. Der Garten ist von uns mit den Jahren nach und nach umgestaltet worden. Einiges hat sich auch von alleine ergeben. So haben wir zum Beispiel seit einigen Jahren einen Holunderstrauch, den wir nicht gepflanzt haben. Wir haben der Natur Raum gelassen. Es ist doch immer wieder spannend zu sehen, was es dann auf einmal Neues an Pflanzen oder Tieren zu sehen gibt.
blüHen: Wieviel Arbeit macht so ein Garten, in dem man sich beim Reinkommen sofort wohl fühlt?
Ich glaube nicht, dass so ein Garten mehr Arbeitszeit benötigt. Ich gestalte jedes Jahr nur einen kleinen Teil des Gartens neu. Vieles bleibt über Jahre sich selbst überlassen. Ich bezeichne das gerne als wilde Ecken. Hier haben Tiere und Pflanzen bessere Bedingungen zum Leben und Überleben.
blüHen: Schön für Menschen, aber wie sieht es mit der Insektenfreundlichkeit aus?
Unser Garten sollte immer für Menschen, Tiere und Pflanzen eine Wohlfühloase sein. Wilde Ecken, alte Obstbäume, Reisighaufen und heimische Sträucher und Stauden sind für alle Tiere wichtig. Ich liebe meine Wiese, auf der im Frühjahr Hunderte von Krokussen blühen und die sich stetig verändert. Sie wird nur wenige Male gemäht. Außerdem lasse ich gerne beim Mähen einige Stellen mit gerade blühenden Pflanzen stehen -- so werden Insekten nicht plötzlich von ihren Futterplätzen verdrängt.