Einmal im Jahr veranstaltet die AG blühendes Hennef eine Schenk- und Tauschbörse für insektenfreundliches Saatgut. Wie ihr die Samen dafür vorbereitet, könnt ihr hier lesen:
Wenn die Samenstände vertrocknet aussehen sind die Samen reif zum Sammeln.
Die reifen Samenstände abmachen und in ein großes Gefäß ausschütteln. Die Samen fallen heraus.
Die Samen noch einmal gut trocknen lassen.
Jeweils ein paar Samen in eine kleine Tüte (z.B. Butterbrottüte) füllen und die Tüte beschriften (z.B. mit Name, Farbe, Größe und bevorzugtem Standort der Pflanze)
Fertig sind eure Saatguttütchen! :)
Gewerbegebiete für Insektenschutz
Grünflächen drumherum können summen und brummen
Die Vielfalt an Tier- und an Pflanzenarten geht weiter zurück. Dabei sind wir Menschen auf diese Biodiversität angewiesen, für die Gesundheit und die Stabilität der uns umgebenden Umwelt. Dafür können nicht nur Gartenbesitzer, Kommunen und die Landwirtschaft viel tun, sondern auch Unternehmen rund um ihre Produktions-, Lager- und Rangierflächen. Denn da herrscht oft noch „grüne Ödnis“, in der keine Wildblumen, keine Insekten und keine Vögel einen Lebensraum finden.
Oft viele tausend Quadratmeter kurzgeschorener Rasen
Das typische Bild in Gewerbegebieten: Produktions- oder Lagerhallen, umgeben von tausenden, wenn nicht zehntausenden Quadratmeter grüner Einöde, pflegeleichte, sattgrüne Rasenflächen, oft von Mährobotern auf wenige Zentimeter kurzgehalten. Hier lebt kein Schmetterling, keine Schwebfliege, keine Wildbiene und kein Laufkäfer. Und deshalb kommt höchstens mal eine Amsel zu Besuch, wegen der Regenwürmer. Immerhin sind die Rasenflächen nicht versiegelt, Regenwasser kann versickern und damit Grundwasser neu bilden. Aber die Vielfalt an Lebewesen, die unsere Natur stabil halten, kann hier nicht existieren.
Unternehmen könnten auf ihren Flächen viel tun
Dabei ist es gar nicht so schwer, mehr Artenvielfalt zuzulassen. Im Rathaus Hennef gastiert vom 12.- 23. August die Wanderausstellung „Naturnahe Firmengelände“ mit zahlreichen Ideen und Beispielen, wie bunt und pflegeleicht monotone Grünflächen umgestaltet werden können. Damit sich reich blühende Wildblumen und Stauden, Eidechsen, Igel, Vögel und Schmetterlinge ansiedeln. Und das erfreut in der Regel auch die Beschäftigten der Gewerbebetriebe und schafft ein positives Image für das Unternehmen. Die AG Blühendes Hennef der städtischen Agenda21-Gruppe möchte mit Firmen ins Gespräch kommen und sie bei einer naturnahen Umgestaltung ihrer Grünflächen unterstützen. Nehmen Sie gerne Kontakt auf: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..
Detlef Reepen blüHen
Rasenpflege mit gutem Gewissen: Tipps für einen lebendigen Garten
In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, unsere Gärten auf eine Weise zu pflegen, die nicht nur unseren Bedürfnissen, sondern auch denen der Umwelt gerecht wird. Dieser Artikel bietet verschiedene Strategien und praktische Tipps für naturfreundliches Mähen, das die Biodiversität fördert und gleichzeitig die Nutzung des Gartens als Freizeit- und Erholungsraum ermöglicht.
Urlaub für den Rasenmäher: Mähfreie Zeiten
Im Frühjahr können Sie eine mähfreie Zeit einlegen, um Wildblumen die Möglichkeit zu geben, zu blühen. Diese Blumen dienen Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten als Nahrungsquelle und produzieren Samen, die im nächsten Jahr erneut in Ihrem Garten erscheinen können. Das längere Gras bietet den Insekten außerdem einen geschützten Ort zum Ausruhen.
Schmetterlingswiese trotz Mähen: Die geeignete Schnitthöhe
Selbst beim Mähen können Sie eine Schmetterlingswiese gestalten. Wenn Sie den Rasen auf 10 cm abmähen, wird nur das Wachstum bestimmter Pflanzen begrenzt. Löwenzahn wird abgemäht, während Gänseblümchen und Klee weiterblühen können. Eine höhere Schnitthöhe unterdrückt zudem Moos und fördert tiefere Wurzeln, was den Rasen widerstandsfähiger gegen Trockenheit macht und das Bodenleben fördert. Dadurch muss weniger bewässert werden.
Naturinseln im Rasen: Selektives Mähen
Naturinseln im Rasen sind Bereiche, die Sie bewusst wachsen lassen möchten, während andere Flächen kurz gehalten werden. Je nachdem, welche Wildblumen sie bereits in Ihrem Garten haben, können Sie zu unterschiedlichen Zeiten solche Inseln kreieren, die dann jeweils blühen. Besonders Arten wie Gänseblümchen, Günsel und Klee profitieren von regelmäßigem Rückschnitt, da er eine erneute Blüte anregt. Achten Sie darauf, dass die Inseln nicht über mehrere Monate stehen bleiben, um kahle Stellen im Rasen zu vermeiden. Auch Mäuse oder Schnecken nutzen diese Verstecke gerne.
Ein naturfreundlicher Garten ist nicht nur schön anzusehen und ein Beitrag zum Erhalt der Biodiversität – er ist auch schön anzuhören: So hört sich beispielsweise eine mähfreier Mai an: The sound of a liberated lawn - No Mow May
kjo
Die Hecke
Ein Plädoyer für mehr grün im Garten
Grundstücksumrandungen in der Stadt und auch dem Land werden zunehmend durch Gabionen oder auch Plastikzäune gestaltet. Innerhalb der Grundstücke fährt dann häufig ohne Unterbrechung - Tag und Nacht - ein Mähroboter umher und hält den Rasen kurz, d.h. auf einer definierten Höhe. Das sieht wirklich ordentlich aus, in gewisser Weise aber auch tot. Kein Vogel, kein Schmetterling, kein Eichhörnchen, Blindschleiche oder Mäuschen oder gar Wiesel wird sich auf einer solchen Fläche finden lassen.
Dass man sowas auch entsprechend ändern kann, ist vielen Eigentümern gar nicht bewusst. Warum denn den Garten nicht mit verschiedenen einheimischen Sträuchern, wachsendem Rasen bis hin zur Wiese und einer lang, um die Grundstückgrenzen gezogenen Hecke gestalten. Eine solches Vorgehen schont nicht nur Ihr Portemonnaie sondern auch Ihre Nerven, die beim wochenendlichen Rasenmähen etc. unnötig strapaziert werden. So ein Gebüsch muß gar nicht unordentlich aussehen, im Gegenteil: bunt und abwechslungsreich bildet es eine Alternative zum gegenwärtigen Normverhalten. Sie werden auch staunen, wie viel nützliches Kleingetier sich auch in der sich bildenden Hecke verstecken und entwickein kann. Sie selbst werden das gar nicht sofort bemerken; Vögel z.B., die sich in einer solchen Umgebung auch schnell ansiedeln, finden hierdurch auch eine passende Nahrungsquelle. Hierbei nicht zu vergessen die Wildkräuter auf der Wiese, die im Sommer und auch später reichlich Samen und Früchte für allerlei Getier bieten.
Natürlich sind nicht alle Sträucher als Hecke für ein solches Vorhaben zu nutzen. Auch benötigen sie mehr Platz als ein Plastikzaun. Geeignete einheimische Gehölze dazu finden Sie im Gartencenter. Da wären als Beispiel zu nennen: Gemeine Waldrebe, Pfaffenhütchen, Hainbuche, Schneeball, Geißblatt, Hasel und viele andere. Auch solche Sträucher muss man von Zeit zu Zeit beschneiden - vielleicht ein- bis zweimal im Jahr. Lassen Sie sich einfach in einer fachlich versierten Baumschule beraten. Sie werden Ihre Entscheidung hin zu einem lebendigen Garten nicht bereuen.
Abschließend ist noch zu bemerken, dass auch Felder von der Einfriedung von Hecken massiv profitieren. So gibt es weniger Austrocknung der Felder durch Wind, es leben Nützlinge in den Hecken die die Pflanzen auf Feldern vor Schädlingen schützen und nebenbei sind die meisten Heckenpflanzenfrüchte auch noch essbar.