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Wildbienen

im eigenen Garten oder Balkon

Teil 2 – Ein ganzjähriges geeignetes Blütenangebot bereitstellen

Damit Wildbienen und viele andere Insekten den eigenen Garten besuchen oder sogar besiedeln, ist ein geeignetes und breites Blütenangebot wichtig. Irrtümlicherweise wird häufig angenommen, der Nektar sei das wichtigste Blütenprodukt für Bienen. Viel zu oft wird leider die Bedeutung des Pollens und damit der Pollenquellen unterschätzt. Daher ist darauf zu achten, dass die Blühpflanzen Nektar und Pollen bereitstellen. Der Nektar stellt als leicht verdauliche Zuckerlösung eine rasch umsetzbare Energiequelle dar, der »Treibstoff« für den Flug. Pollen hingegen sind essentieller Bestandteil der Larvennahrung von Wildbienen.

Hornissenschwebfliege auf Wasserdost
Hornissenschwebfliege auf Wasserdost

Narzissen, Tulpen, Geranien und Petunien sind zwar schön anzusehen, haben jedoch für Wildbienen nur geringe Bedeutung. Verzichten Sie auf Pflanzen mit „gefüllten“ Blüten. Hier wurden die Staubgefäße durch Züchtung in Kronenblätter umgewandelt; für Insekten haben diese Blüten keinen Nutzen. Wildsorten sind vielfach besser geeignet, sind robuster und vermehren sich in der Regel selbst. Für einen schönen und insektenfreundlichen Garten greifen Sie daher zu einheimischen, biologisch angebauten Pflanzen, Samen oder Zwiebeln. Diese verzichtet auf die Behandlung mit „Neonicotinoiden“, einem hoch wirksamen und schwer abbaubaren Insektizid, das auch die Nützlinge schädigt.

Bienen sind nicht die einzigen Besucher in Ihrem Garten. Hummeln, Schwebfliegen, Hornissen, Wespen, Wanzen, Käfer, Libellen und Schmetterlinge bevölkern die Blüten, um Ihren Anteil am Nahrungsangebot zu sichern. Achten sie daher auf eine reiche Anzahl unterschiedlicher Blühpflanzen. Auch Bäume und Sträucher wie Weiden, Obstbäume, Ahorn, usw. sind hervorragende Nektar- und Pollenlieferanten.

Honigbiene auf Apfelblüte
Honigbiene auf Apfelblüte

Einheimische Kräuter wie beispielweise Brennnessel oder Wilde Möhre sind nicht nur Nektar- und Pollenlieferanten, sondern auch Kinderstube und Wohnung für Schmetterlinge, deren Raupen und vielen anderen Insekten. Lassen Sie Pflanzen nach der Blüte stehen. Die Insekten und auch die Vogelwelt werden es danken.

Der Einfachheit halber, unterteilen wir das Vegetationsjahr in drei Abschnitte, die grob an die Lebenszeit der verschiedenen Wildbienen- und Insektenarten angepasst sind.

  1. Mitte Februar bis Mitte Mai
  2. Mitte Mai bis Mitte August
  3. Mitte August bis Mitte November

Eine Auswahl an Pflanzen im Laufe der Vegetationsperiode, finden Sie (mit Angabe des Nektar- und Pollenwerts) unter Wildbienen im eigenen Garten und Balkon. Weitere Detailinformationen kann man sich auch leicht im Internet oder der örtlichen Bücherei beschaffen.

Wildbienen

im eigenen Garten oder Balkon

Teil 1 – Allgemeine Informationen

Es gibt rd. 600 Bienenarten in Deutschland. Hiervon stehen ca. 50% auf der roten Liste.

Etwa 90% der Wildbienenarten leben solitär und erledigen ihr Brutgeschäft alleine. Arten mit sozialer Lebensweise hingegen bilden Staaten um eine Königin. Hierzu gehören Honigbienen, einige Furchenbienenarten und Hummeln. Eine vielfältige und naturnahe Umgebung mit einem breiten Angebot von Nahrungspflanzen und Nistmöglichkeiten fördert die Ansiedlung vieler Bienenarten und auch anderer Insekten.

Gehörnte Mauerbiene bei der Paarung
Gehörnte Mauerbiene bei der Paarung

Das Wildbienenjahr beginnt Ende Februar und endet Ende Oktober. Zu jeder Jahreszeit fliegen andere Bienenarten, die auf das typische Blühspektrum des jeweiligen Monats zugreifen. Jede Bienenart ist normalerweise nur vier bis sechs Wochen aktiv und stirbt danach. Zunächst schlüpfen die Männchen und warten bei den Nistplätzen auf den Schlupf der Weibchen. Nach der Paarung beginnt das Weibchen ein Nest zu bauen und Pollen und Nektar für ihre Brut zu sammeln. Der Nestbau von Wildbienen ist vielfältig. Je nach Art bauen sie ihr Nest bzw. ihre Brutzellen im Boden, in Totholz, in Markstängeln, in allen Arten von Hohlräumen oder frei an Felsen oder Pflanzen.

Das Blütenangebot ist für Wildbienen sehr wichtig. Etwa die Hälfte der Wildbienenarten sind auf Pollen einer einzigen Pflanzengattung, -familie oder -art spezialisiert. Andere Arten können hingegen auf ein breiteres Blütenangebot zugreifen.

Frühjahrs-Pelzbiene am Lungenkraut
Frühjahrs-Pelzbiene am Lungenkraut

Viele Wildbienenarten kommen nur in speziellen Lebensräumen vor. Dies können der eigene Garten, Parks, Wälder, Magerwiesen, Grünland, Feuchtgebiete oder Agrarlandschaften sein. Monokulturen, der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden der Anbau überzüchteter, gefüllter Blütenpflanzen sowie eine absolut saubere Gartenlandschaft sind Gift für die Artenvielfalt. Hier wird man nur wenige Insekten sichten.

Im eigenen Garten kann man Wildbienen und andere nützliche Insekten anlocken, indem

  1. ein ganzjähriges (Februar bis Oktober) Blütenangebot vorhanden ist. Wildbienen benötigen große Mengen Pollen und Nektar für eine erfolgreiche Fortpflanzung über die gesamte Vegetationsperiode.
  2. geeignete Nisthabitate vorhanden sind oder bereitgestellt werden. Wildbienen stellen aufgrund der unterschiedlichen Nistweisen hohe Ansprüche an ihre Nistplätze.
  3. Wasserstellen vorgehalten werden.

Bei geeigneten Umgebungsbedingungen, beginnt das Bienenjahr bereits im März mit der gehörnten Mauerbiene, der rostroten Mauerbiene und der Frühlings-Pelzbiene. Im Laufe des Jahres erfolgt ein reges Kommen und Gehen weiterer Bienen- und anderer Insektenarten. Bei genauem Hinschauen kann man sogar einzelne Individuen seltenerer Arten entdecken.

 

Gewerbegebiete für Insektenschutz

Grünflächen drumherum können summen und brummen

Die Vielfalt an Tier- und an Pflanzenarten geht weiter zurück. Dabei sind wir Menschen auf diese Biodiversität angewiesen, für die Gesundheit und die Stabilität der uns umgebenden Umwelt. Dafür können nicht nur Gartenbesitzer, Kommunen und die Landwirtschaft viel tun, sondern auch Unternehmen rund um ihre Produktions-, Lager- und Rangierflächen. Denn da herrscht oft noch „grüne Ödnis“, in der keine Wildblumen, keine Insekten und keine Vögel einen Lebensraum finden.

Oft viele tausend Quadratmeter kurzgeschorener Rasen


Das typische Bild in Gewerbegebieten: Produktions- oder Lagerhallen, umgeben von tausenden, wenn nicht zehntausenden Quadratmeter grüner Einöde, pflegeleichte, sattgrüne Rasenflächen, oft von Mährobotern auf wenige Zentimeter kurzgehalten. Hier lebt kein Schmetterling, keine Schwebfliege, keine Wildbiene und kein Laufkäfer. Und deshalb kommt höchstens mal eine Amsel zu Besuch, wegen der Regenwürmer. Immerhin sind die Rasenflächen nicht versiegelt, Regenwasser kann versickern und damit Grundwasser neu bilden. Aber die Vielfalt an Lebewesen, die unsere Natur stabil halten, kann hier nicht existieren.  


Unternehmen könnten auf ihren Flächen viel tun


Dabei ist es gar nicht so schwer, mehr Artenvielfalt zuzulassen. Im Rathaus Hennef gastiert vom 12.- 23. August die Wanderausstellung „Naturnahe Firmengelände“ mit zahlreichen Ideen und Beispielen, wie bunt und pflegeleicht monotone Grünflächen umgestaltet werden können. Damit sich reich blühende Wildblumen und Stauden, Eidechsen, Igel, Vögel und Schmetterlinge ansiedeln. Und das erfreut in der Regel auch die Beschäftigten der Gewerbebetriebe und schafft ein positives Image für das Unternehmen. Die AG Blühendes Hennef der städtischen Agenda21-Gruppe möchte mit Firmen ins Gespräch kommen und sie bei einer naturnahen Umgestaltung ihrer Grünflächen unterstützen. Nehmen Sie gerne Kontakt auf: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Detlef Reepen blüHen

 

 

Rasenpflege mit gutem Gewissen: Tipps für einen lebendigen Garten

In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, unsere Gärten auf eine Weise zu pflegen, die nicht nur unseren Bedürfnissen, sondern auch denen der Umwelt gerecht wird. Dieser Artikel bietet verschiedene Strategien und praktische Tipps für naturfreundliches Mähen, das die Biodiversität fördert und gleichzeitig die Nutzung des Gartens als Freizeit- und Erholungsraum ermöglicht.

Rasenmäher

Foto: Mowing grass with a professional mower by Ivan Radic is licensed under CC BY 2.0.

Urlaub für den Rasenmäher: Mähfreie Zeiten

Im Frühjahr können Sie eine mähfreie Zeit einlegen, um Wildblumen die Möglichkeit zu geben, zu blühen. Diese Blumen dienen Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten als Nahrungsquelle und produzieren Samen, die im nächsten Jahr erneut in Ihrem Garten erscheinen können. Das längere Gras bietet den Insekten außerdem einen geschützten Ort zum Ausruhen.

Schmetterlingswiese trotz Mähen: Die geeignete Schnitthöhe

Selbst beim Mähen können Sie eine Schmetterlingswiese gestalten. Wenn Sie den Rasen auf 10 cm abmähen, wird nur das Wachstum bestimmter Pflanzen begrenzt. Löwenzahn wird abgemäht, während Gänseblümchen und Klee weiterblühen können.
Eine höhere Schnitthöhe unterdrückt zudem Moos und fördert tiefere Wurzeln, was den Rasen widerstandsfähiger gegen Trockenheit macht und das Bodenleben fördert. Dadurch muss weniger bewässert werden.

Naturinseln im Rasen: Selektives Mähen

Naturinseln im Rasen sind Bereiche, die Sie bewusst wachsen lassen möchten, während andere Flächen kurz gehalten werden. Je nachdem, welche Wildblumen sie bereits in Ihrem Garten haben, können Sie zu unterschiedlichen Zeiten solche Inseln kreieren, die dann jeweils blühen. Besonders Arten wie Gänseblümchen, Günsel und Klee profitieren von regelmäßigem Rückschnitt, da er eine erneute Blüte anregt. Achten Sie darauf, dass die Inseln nicht über mehrere Monate stehen bleiben, um kahle Stellen im Rasen zu vermeiden. Auch Mäuse oder Schnecken nutzen diese Verstecke gerne.

Ein naturfreundlicher Garten ist nicht nur schön anzusehen und ein Beitrag zum Erhalt der Biodiversität – er ist auch schön anzuhören:
So hört sich beispielsweise eine mähfreier Mai an:
The sound of a liberated lawn - No Mow May

kjo

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